Rudolf Steiner

Das Werk Rudolf Steiners (Schriften, Vortragswerk, künstlerisches Werk) wird im Auftrag der Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung vom Rudolf Steiner Archiv in Dornach wissenschaftlich erschlossen und in der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) in Buchform und online veröffentlicht. Nach Ablauf der urheberrechtlichen Schutzfrist im Jahre 1996 wurden neben der Gesamtausgabe weitere Ausgaben nach unterschiedlichen Editionsprinzipien publiziert.

Die «Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Verein zur Verwaltung des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Steiner» wurde 1943 durch Marie Steiner, Erbin von Steiners Nachlass, gegründet. Seit 1961 wird hier die auf 354 Bände angelegte Gesamtausgabe der Werke und des Nachlasses von Rudolf Steiner als Lese- und Studienausgabe ediert.


Entstehung

Es gibt einige Gesamtausgaben. Ob diese Gesamtausgaben das gesamte Werk Steiners umfassen, lässt sich nicht feststellen. Ob Steiner das alles so gesagt hat, lässt sich auch nicht feststellen. Ob das Niedergeschriebene stimmt, lässt sich ebenfalls nicht feststellen.

Ich habe mich seit meines Studiums für Rudolf Steiner und seine Aussagen interessiert. Und so kam eins zum anderen.

Angefangen habe ich mit den Steiner Zitaten. Das sind Textpassagen aus dem Werk von Steiner, die in meinem Leben als bedeutsame Elemente erschienen, Texte, in denen sich meine Erlebnisse widerspiegeln und erklärbarer werden.

Diese Texte stammen aus unterschiedlichen Quellen des Internets. Mit der Zeit entstand der Wunsch, diese Quellen auf Stimmigkeit zu prüfen. Das geschah durch den Abgleich mit den Gesamtausgaben. Dann habe ich diesen Abgleich für meinen Bedarf systematisiert.
Und es ergab so sich eine neue sogenannte Gesamtausgabe.

(Die finalen Pdf – Dateien stammen aus dem Web http://fvn-rs.net
Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner)

Themen der Gesamtausgabe

Information

Rudolf Steiner zum Lesen seiner Schriften

„Zu den wesentlichsten Bedingungen eines Buches, das aus der Geisteswissenschaft herausgewachsen ist, gehört es, daß man nicht nur den Inhalt eines solchen Buches aufnimmt, das ist das allerwenigste. Es gehört dazu, daß man, wenn man dieses Buch in sich aufgenommen hat, in einer gewissen Weise die Art, wie man denkt und fühlt und empfindet, geändert hat; daß man vorwärtsgekommen ist gegenüber den Maßstäben und Urteilsarten, die man sonst in der gewöhnlichen Welt anwendet.

Das ist die Schwierigkeit, die dem Verständnis geisteswissenschaftlicher Werke heute noch entgegensteht, daß die Menschen sie lesen wie andere Schriften und glauben, den Inhalt aufnehmen zu können wie bei andern Schriften; während es in der Tat so ist, daß etwas in einem verwandelt sein muß, wenn man ein okkultes Buch, ein echtes okkultes Buch wirklich durchverstanden hat.“
GA 156, S. 16

Rudolf Steiner über das geistige Eigentum

„Mit Bezug auf das Privateigentum denken heute die Menschen wenigstens bis zu einem gewissen Grade sozial, und zwar auf dem Gebiet, das ihnen das minder schwierigste zu sein scheint, auf dem geistigen Gebiete. Denn auf geistigem Gebiete gilt, wenigstens dem Prinzip nach, etwas Soziales in bezug auf das Eigentum.

Was jemand hervorbringt, und wenn er ein noch so gescheiter Mensch, ein noch so begabter Mensch ist – gewiß, seine Fähigkeiten bringt er durch die Geburt mit, das steht auf einem anderen Blatt -, aber dasjenige, was wir sozial Wertvolles leisten, auch geistig, wir leisten es dadurch, daß wir innerhalb der Gesellschaft stehen, durch die Gesellschaft. Das wird auf geistigem Gebiete dadurch anerkannt, daß wenigstens dem Prinzip nach – die Zeit könnte noch verkürzt werden – von dem, was man geistig hervorbringt, wovon einem auch die Nutznießung zukommt, von dem dreißigsten Jahre nach dem Tode an nichts mehr den Erben gehört.

Die Zeit könnte kürzer werden, aber es ist wenigstens im Prinzip anerkannt, daß das, was geistiges Eigentum ist, das Eigentum der Allgemeinheit in dem Augenblick werden muß, da der Einzelne mit seinen individuellen Fähigkeiten nicht mehr dabei ist, um es zu verwalten. Nicht darf das geistige Eigentum in einer beliebigen Weise an diejenigen übergehen, die dann mit dieser Hervorbringung nichts mehr zu tun haben.“ (Lit.: GA 333, S. 21f)

„Denn wie denkt man über das geistige Eigentum? So denkt man, daß man bei dem, was man geistig erwirbt, dabei sein muß. Man kann nicht gut sagen: Was ich als geistiges Eigentum hervorbringe, das solle durch Gemeinwirtschaft oder durch genossenschaftliches Bewirtschaften hervorgebracht werden.

Das wird man schon dem Einzelnen überlassen müssen. Denn es wird am besten dadurch hervorgebracht, daß der Einzelne mit seinen Fähigkeiten und Talenten dabei ist, und nicht, wenn er davon getrennt wird. Aber man denkt doch sozial, indem das, was man geistig hervorbringt, dreißig Jahre nach dem Tode des Schaffenden – es könnte vielleicht die Zeit viel verkürzt werden – nicht mehr den Erben gehört, sondern demjenigen, der es wieder am besten der Allgemeinheit zugänglich machen kann.“ (Lit.: GA 333, S. 88)

1996 lief die 70-jährige urheberrechtliche Schutzfrist für das Werk Rudolf Steiners ab. Die Texte „als solche“ sind damit gemeinfrei. Alle Ausgaben der Gesamtausgabe, die vom Rudolf Steiner Verlag herausgegeben werden, bleiben jedoch aufgrund des hohen Bearbeitungsgrades bis 70 Jahre nach dem Tod der jeweiligen Herausgeber gesetzlich geschützt.

Auf der rechtlich gesicherten Grundlage des Urteils des Landgerichts München I (2005) publiziert der Verlag Rudolf Steiner Ausgaben seitdem Texte Rudolf Steiners auf Basis der erhaltenen Original-Klartextnachschriften. Durch den Druck von faksimilierten Unterlagen und von übersichtlichen Textvergleichen wird dem Leser die Möglichkeit gegeben, sich ein eigenes Urteil über die verschiedenen Fassungen eines Vortrags zu bilden. Auf der Webseite der Rudolf Steiner Ausgaben werden alle vorhandenen Klartextnachschriften faksimiliert in ihrer Vollständigkeit veröffentlicht.

Der Inspirator

Rudolf Steiner und seine Gesamtausgabe ist für mich eine Inspirationsquelle, ein Basislager, aus dem man Bausteine holen kann für das weitere und erweiterte Gedankenuniversum.

Es kommt für die Zukunft an auf einen inspirierten Umgang mit Steiners Überlieferung. Auf dem universellen Pfad ist das Werk von Rudolf Steiner Orientierungshilfe und Anregung.

Ich glaube, dass jeder spirituelle Wanderer seinen eigenen intuitiven Zugang zu Steiners Welt entwickeln wird, es gibt keine Norm, kein Richtig und Falsch, es gibt nur die universelle Geisteswissenschaft.
Rudolf Steiner ist ein Teil davon.

Übrigens: Rudolf Steiner macht Spaß! Es kommt immer darauf an, wie sein Werk präsentiert wird.

Biographie

Geboren wurde Rudolf Steiner am 27. Februar 1861 in Kraljevec im nördlichen Kroatien.
Seine Kindheit verbrachte er im Burgenland südlich von Wien. Er studierte dann an der Technischen Hochschule in Wien Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, daneben beschäftigte er sich mit Goethe und trieb philosophische Studien.

Ab 1890 wird er ständiger Mitarbeiter am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und gibt in dieser Funktion die naturwissenschaftlichen Schriften in der großen Sophien-Ausgabe heraus. Er promovierte in Rostock zum Doktor der Philosophie.

Im Jahre 1882 wird er Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Kürschners «Deutscher National-Literatur». Daneben wirkte er als Hauslehrer, wobei er auch heilpädagogische Tätigkeiten entfalten musste.

Von 1899 bis 1904 war er Lehrer an der Arbeiter-Bildungsschule in Berlin.

1902 tritt er in die Theosophische Gesellschaft ein, mit deren Mitglieder er schon in Wien Kontakte hatte. Er wurde Generalsekretär der deutschen Sektion dieser Gesellschaft. Im Rahmen dieser Gesellschaft fand eine ausgedehnte Vortragstätigkeit in ganz Europa statt.

1910 führte er in München sein erstes Mysterien-Drama auf – dramatisierte seelische und geistige Vorgänge.

Nachdem die ganze deutsche Sektion mit Rudolf Steiner von der Theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde, fand die Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft statt.

Ebenfalls im Jahre 1913 wurde der Grundstein zum Goetheanum in Dornach bei Basel gelegt, als ein Theater- und Vortragssaal in völlig neuen Bauformen.

1919 wurde von dem Leiter der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria eine Volksschule in Stuttgart gegründet. Aus dem Seminarkursus für die künftigen Lehrer dieser Schule ist dann die ganze Waldorf-Pädagogik entstanden.

Durch die Bewegung für die Dreigliederung des sozialen Organismus versuchte er auf die chaotischen sozialen Verhältnisse der Nachkriegszeit gestaltend einzuwirken.

1920 wurde der erste Kurs für Ärzte und Medizinstudenten abgehalten. Beginn der Faust-Aufführungen. Infolge Brandstiftung brannte das Goetheanum am Silvester des Jahres 1922 ab.

Ein Modell der Außenansicht eines neuen Goetheanums in Sichtbeton entstand 1924, dessen Rohbau dann im Jahre 1928 vollendet war.

Im Herbst des Jahres 1924 erkrankte er und starb am 30. März 1925 in Dornach.

Mein Steiner

Ja, die Lichtgestalt der Anthroposophen, der begnadete Performer, der Meister der Rede, er kam unauffällig in mein Leben. Es war, wie alles im Leben, natürlich kein Zufall.

Es begab sich zu einer Zeit, als ich in den letzten Abschnitten meines Studiums mit den Anforderungen der Intellektuellen, den Professoren, dem akademischen Apparat um mein Überleben kämpfte.

Steiner trat mir gegenüber in Form eines riesigen Stapels Bücher.
Gebundene Bücher, viele, ein Freund wollte sie loswerden und hatte mich als seinen Nachfolger auserkoren.

Nun, ich begann quer zu lesen, mal hier, mal da. Irgendwie faszinierend das Ganze, beinahe wie Fantasy, Science Fiction, psychedelisch, auf jeden Fall, ich war ja Hippie damals.

So fing es also an. Dann trat er erneut in mein Leben, von ganz anderer Seite, bio-dynamisch nämlich, ich begann Demeter-Lebensmittel zu verzehren. Nicht weil der Steiner sie hergestellt hatte, nein, einfach nur deswegen, weil sie besser schmeckten, weil ich mich besser fühlte, weil es alles anders wurde, makrobiotischer.
Ich wurde Yin und Yang und kosmisch.

Nicht wegen Steiner, es gab da andere, Yogananda zum Beispiel, ich studierte Erziehungswissenschaften und begann mich zu erziehen. Yoga. Und Steiner erzog mich immer mal mit mit seiner harschen, strengen Art. Die mochte ich nicht so gerne.
Heute bin ich wohl auch so.

Später dann, Familie und Kinder, und da gab es von Amts wegen (mein Weib) kleine Kügelchen, weise Tabletten aus Milchpulver für Kinder mit Beschwerden. Und tatsächlich, das reichte anscheinend für die Beseitigung der Beschwerden. Der Arzt war über 90, ein Ex-Chefarzt, in seiner kleinen Praxis war die Quelle dieser Gaben an kranke Kinder.

Ich bekam auch immer mal welche verpasst und merkte nichts.

Ab und zu las ich weiter seine sonderbaren Geschichten, ich verstand ihn immer besser.

Und in Herdecke (anthroposophisches Gemeinschaftskrankenhaus) war ich mal, mein Freund war dort Arzt. Ich fand es toll dort.

Und alles blieb so, lange Jahre, bis dann das Internet aufkam, auf mich zukam und Steiner fordernd in der Tür stand. Klar, geht los.
So hielt er Einzug in meine Webs, er wurde meine Inspiration.

Aber es entwickelt sich weiter.
Was es ist, weiß man nicht, aber spüren kann man es.

Dabei kannte ich Steiner nicht einmal.
Na gut, ich konnte nicht ablehnen, so schöne Bücher.
In der Folge las ich immer mal darin, beim Essen zum Beispiel.

Hmm, welch eine sonderbare Sprache pflegte dieser Herr Steiner, lange Sätze, bei denen ich am Ende nicht mehr wusste, was er am Anfang gesagt hatte.

Und was man nicht vergessen darf:
Rudolf Steiner ist auch ein genialer Unterhaltungskünstler gewesen. Man kann immer wieder neue Seiten in seinem Universum entdecken. Eine wahre Quelle der Geisteswissenschaft!

Praktisch denken und handeln!

Die Demeter-Produkte schmecken einfach besser.
Die 128 Hertz Musik klingt einfach besser.
Die Weleda-Produkte riechen einfach besser.

So einfach ist das.
Rudolf Steiner ist nicht einfach, aber besser.

Fotos

Haus Duldeck, 2019, Foto Roland Halfen
Haus Duldeck, 2019, Foto Roland Halfen

Goetheanum

Haus Duldeck, 2019, Foto Roland Halfen
Haus Duldeck, 2019, Foto Roland Halfen

Hier ist das Rudolf Steiner Archiv untergebracht

Rudolf Steiner, 1904, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten. Rudolf Steiner Archiv, Dornach.
Rudolf Steiner, 1904, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten. Rudolf Steiner Archiv, Dornach.
Marie Steiner-von Sivers, 1884, St. Petersburg, Foto C. Chapyrau. Rudolf Steiner Archiv, Dornach
Marie Steiner-von Sivers, 1884, St. Petersburg, Foto C. Chapyrau. Rudolf Steiner Archiv, Dornach
Rudolf Steiner, 1886, Wien, Foto R. Pokorny. Rudolf Steiner Archiv, Dornach
Rudolf Steiner, 1886, Wien, Foto R. Pokorny. Rudolf Steiner Archiv, Dornach
Vortragsplakat Dr. Rudolf Steiner
Vortragsplakat Dr. Rudolf Steiner
Rudolf Steiner Gesamtausgabe